Auf Umwegen zum Saxer Pass

Bericht W&O, 02.11.2022

Seit zweieinhalb Jahren sind die Turnerinnen und Turner des STV Sax ready. Der Losverkauf ist im vollem Gange, als aus bekannten Gründen die Veranstaltungen im April 2020 abgesagt wurden. Umso mehr freuten sich die Zuschauer am vergangenen Wochenende auf die Turnerschau, welche unter dem Motto «Saxer uf Umwäg!» dreimal aufgeführt wurde und für viel Spass und Unterhaltung sorgte.

Mit viel Humor führten die Ursaxer Vreni (Miriam Hagmann) und Fredi (Thomas Müller) durch die Darbietungen der zehn Turnergruppen.

Intermezzo zwischen den Darbietungen

Weil der Feldstecher gerade nicht auffindbar ist, hätten sie beinahe die Ankunft der neuen Nachbarn verpasst. Nachdem aus den zahlreichen Umzugsschachteln die MuKis, die Kleinsten der Turnerfamilie gehüpft sind und mit ihrer herzigen Show den Auftakt machten, wurde die Neugier von Vreni und Fredi endlich befriedigt, als sich die Fremden als Familie Hasenfratz aus Hamburg vorstellten. Ihre Zügelkartons in Sax richtig entsorgen lernten sie von der kleinen Jugi durch deren fetzige Show mit Purzelbäumen und Trampolinsprüngen.

Danach wollten die Neuzuzüger vom Werkhofmitarbeiter wissen, was es alles braucht, um sich anzumelden und den Saxer Pass zu bekommen. Doch dieser hatte keine Musse, allfällige Fragen zu beantworten. In Papierform war auch nichts zu machen, weil der Techniker, der den Druckerstau beheben soll, seit drei Monaten auf der Alp weilt.

Nun sind sie doch etwas verloren, die Saxer-Pass-Anwärter, die nur «Bahnhof» verstanden haben. Nach einem Ausflug in die Badi mit einer Reifen-Hula-Hoop-Nummer der KiTu, nahmen Vreni und Fredi ihre neuen Nachbarn unter ihre Fittiche. In der guten Stube lernten die Hamburger alles, wie Jassen, Ribel kochen und Rheintaler Dialekt aussprechen, um echte Saxer zu werden. Mit der graziösen Choreografie «STV bi de Lüüt» beendete die Gymnastikgruppe den ersten Teil des Unterhaltungsprogramms.

Mit Leibesübungen und Sirtaki der besonderen Art

An der Saxer Viehschau ging es hoch zu. Für die Barrenturner im wörtlichen Sinn – sie zeigten im typischen Sennenoutfit eine Show vom Feinsten, die nach Zugabe verlangte. Für den Viehschau ungeeichten Hamburger ging es allerdings eher mitten durch Kopf und Magen. So musste der Ärmste seine Erfahrungen mit «kleinen Appenzellern» und der schönsten Saxerin erstmals via Traum verarbeiten. Derweil ist seine Frau längst mit der Frauenriege fit unterwegs am Walken und der Junior bricht mit der grossen Jugi ins Cevi- lager auf.

Auch wenn er wieder mal nur «Bahnhof» verstanden hat und die Infos zum Ausflug der Männerriege mit entsprechenden Änderungen via Telefonkette weitergehen, ist die Integration des zukünftigen Saxers bereits weit fortgeschritten. Die Männerriege versteht auch, wer keinen Dialekt kann: Mit ihren Leibesübungen und einem Sirtaki der besonderen Art sorgten die Herren im besten Alter nicht nur, aber vor allem bei den Damen für begeisterten Applaus.

Nachdem die Hamburger Familie Hasenfratz ihren Saxer Pass in Empfang nehmen durfte, gab es zum Finale ein grosses Dorffest, wo alle mitfeierten, ganz so, wie man es in Sax gewohnt ist.